Eine Welt ohne Echo

Wunsch nach echter Begegnung, weg von der virtuellen Welt

Der Kontakt vieler Menschen blubbert in der heutigen Zeit sehr unverbindlich an der Oberfläche dahin. Virtuelles Speed-Dating in Form von Reels, Shorts, etc. ist ebenso nicht das Gelbe vom Ei. Immer häufiger hören wir, dass Menschen sich von FB, Insta & Co abwenden. Ist die virtuelle Welt doch nicht so verbindend wie ursprünglich gedacht? Gedanken der Schreibfreundinnen…

Echo (Widerhall)

Ein Echo (also ein Widerhall) entsteht, wenn Reflexionen einer Schallwelle so stark verzögert sind, dass man sie als separates Hörereignis wahrnehmen kann. … Echos werden vom Gehör benutzt, um Raumgrößen und Entfernungen zu schätzen (so Wikipedia).

Montag Früh in der Bim (so nennen wir in Wien liebevoll die Straßenbahn): viele Menschen, vor allem Schülerinnen und Schüler, die, mehr oder weniger gut gelaunt, Richtung Unterrichtsplatz drängen. Sie schauen nicht rechts und nicht links, sondern vorzugsweise in ihr Smartphone (wie auch fast alle anderen MitfahrerInnen).

Egal ob gebrechliche ältere Menschen in den Öffis mitfahren, nur selten sehe ich Jugendliche (oder achtsame reifere Menschen), die aufstehen und rücksichtsvoll ihren Platz anbieten. Die Zeiten haben sich geändert (wobei ich mich insgeheim schon freue, wenn niemand aufsteht um mir einen Platz anzubieten 😜). Doch darum geht es nicht.

Sprachlosigkeit

Wo bleibt heute der Austausch? Ein freundliches Wort untereinander oder auch einfach nur ein Lächeln? Dazu muss man der deutschen Sprache nicht mächtig sein, denn auch das ist mitunter ein Grund für Sprachlosigkeit. Doch das ist eine andere Geschichte…

Es ist die neue Realität, einander WhatsApp und SMS zu senden, statt den Kopf zu heben und miteinander zu sprechen. Wo bleibt der Austausch, die Resonanz, das bewusste Kommunizieren? Ist auch schwierig, wenn das Gegenüber mit Earphones zugestöpselt ist oder seine Gehörgänge von überdimensionalen Kopfhörern beschallt werden. Oft ganz bewusst, um bloß nicht in die Verlegenheit zu kommen, kommunizieren zu müssen… Ich stelle jetzt mal in den Raum, dass das eine der wenigen bewussten Handlungen am Morgen ist. Sprich mich bloß nicht an! Auch eine Art der Kommunikation!

Lieber lässt man sich berieseln von Reels, Shorts, Stories und wie sie alle heißen. Grell, bunt und oftmals realitätsfern. Es ist fast wie eine Art von Speed-Dating: schauen, wischen und weg, schauen, wischen und weg, schauen, wischen und weg. Hoppala, schon wieder 30 Minuten vorbei? Hab ich jetzt meine Station verpasst? Es ist kein Austausch mehr zu spüren, oftmals habe ich den Eindruck lauter Zombies wandeln in den Straßen.

Auf Social Media wird dir häufig das Leben der Reichen und Schönen vorgegaukelt. Immer gut drauf sein, immer gestylt, immer glücklich. Ja und natürlich kannst du das auch innerhalb kürzester Zeit erreichen… Wer‘s glaubt…! Bist du keine gefestigte Persönlichkeit, so kann das Neid und Missgunst schüren.

Es geht anscheinend nicht nur mir so, dass ich mich immer häufiger von der Scheinwelt abwende. Je länger ich abstinent bin, desto weniger vermisse ich dieses oftmals unehrliche Glitzer- und Glamour-Konkurrenzdenken, das leider häufig vorgegaukelt wird. Lieber versuche ich auf meine Art und Weise Achtsamkeit, Ehrlichkeit und Fokus auf das Positive zu vermitteln.

Es darf echt sein

Schon immer mochte ich mehr den direkten Kontakt zu Menschen. Ich mag die Kommunikation auf einer wertschätzenden Ebene, die unmittelbare Reaktionen ermöglicht. Es darf auch mal eine Umarmung sein, eine Berührung, ein fester Händedruck. Denn dann erhalte ich einen unmittelbaren emotionalen Widerhall, ein Echo auf meine Signale.

Ich schenke gerne einer wildfremden Person ein Lächeln, mache ein Kompliment, schenke ein paar persönliche Worte. Dieser direkte Austausch ist so wertvoll und so echt. Ich kann mit dem Menschen kommunizieren, kann ihn spüren, kann erkennen, wie es ihm geht, wenn ich in seine Augen blicke.

Ohne Filter. Ohne Retusche. Eben echt.

Was ich aussende, das kommt potenziert zu mir zurück. Das Resonanzgesetz ist eines der universellen Regeln. Schicke ich hochschwingende Vibes aus, so bekomme ich auch häufig freudvolle Reaktionen. Ich liebe es, mich mit positiven, mir nahestehenden Menschen zu treffen, mich auszutauschen, zu erfahren, wie es in deren Leben so läuft. Ich bin achtsam mit mir, denn auf mich darf ich als allererstes schauen. Dennoch nehme ich Anteil, gebe auf Wunsch meine Sicht der Dinge kund oder versuche beim Reflektieren die eine oder andere Sichtweise zu ergänzen.

Liebevolle Begegnungen

Da kann es schon mal vorkommen, dass ich jemand begegne, der nicht so gut drauf ist. Doch vielleicht hat diese Person es gerade dann besonders nötig, ein nettes Wort eine freundliche Geste oder vielleicht sogar eine Umarmung zu spüren. Das Bewusstsein zu erlangen, dass hier ebenso ein Mensch aus Fleisch und Blut steht, der es gut mit ihm meint, der ihm liebevoll begegnet. Auf Augenhöhe. Ohne Erwartungen.

Bei meinen Selfcare-Behandlungen, die ich seit März in meinem Studio anbiete, fällt mir jetzt ganz besonders auf, wie gut Körperarbeit tut. Nicht nur meine Klientin profitiert davon, sondern auch ich selbst. Die Arbeit mit ätherischen Ölen energetisiert Körper und Geist, es ist ein wunderbarer Austausch, bei dem wortlose Kommunikation auf einer anderen Ebene entsteht. Auf einmal verringert sich auch die Entfernung zwischen Fremden, eine andere Art von Echo.

Glaube mir, das kann so richtig gut tun! Wollen wir uns dieses Erlebnis wirklich entgehen lassen, indem wir uns nur mehr der virtuellen Welt zuwenden? Oder finden wir uns selbst wieder, wenn wir uns in die Natur begeben? Dorthin, wo wir nichts als ein Staubkörnchen sind im großen Ganzen. Ich persönlich werde ehrfürchtig, wenn ich diese Schönheit betrachte.

Achtsamkeit

Das Leben verläuft in Wellen, es ist ein ständiger Fluss. Es braucht seine Ups and Downs, denn erst wenn du mal ganz unten warst, kannst du deinen nächsten Höhenflug so richtig wertschätzen. Achtsame Momente in der täglichen Reflexion können dabei helfen, dich zu erden und dankbar zu sein. Ein liebevolles Annehmen was ist.

Ich gebe zu, ich habe auch immer bei meinem Aufenthalt in der Natur mein Smartphone dabei. Doch der Grund ist die phantastische Kamera, mit der ich täglich meine Motive festhalte. Meine Art der Achtsamkeit und der Glücksmomente. Es zaubert mir ein Strahlen ins Gesicht und häufig lächelt ein entgegenkommender Spaziergänger zurück.

Das lässt mich hoffen, in dieser Zeit des Wandels.

Frau auf einer Bank mit 2 Hunden

Hier kannst du lesen, was die anderen Schreibfreundinnen darüber denken. Bei uns findet Austausch statt und Echo ist auf jeden Fall vorprogrammiert!

Susanne

Christine

Marion

Alex

Claudia

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