Minimalismus & ich – Teil 1

Mission possible?

Mitten in der Vorbereitung für unseren großen Umbau, traf ich auf die Einladung zu einer Ausmist-Challenge. Offen für konstruktiven Input, konfrontierte mich diese mit dem Thema Minimalismus. Ich begebe mich zaghaft auf eine Reise, die sehr rasch vom Außen in mein tiefstes Inneres führt…

Gedankenspielereien

Was verstehst du eigentlich unter dem Begriff Minimalismus?

Ich war mir anfangs nicht sicher, ob es drum geht, einen vollkommen spartanischen Lebenstil zu führen. Das wäre absolut nicht mein Ding, doch mittlerweile erkannte ich: der Interpretationsspielraum ist groß.

Die Essenz ist für mich persönlich:

  • die Konzentration auf das Wesentliche.
  • mich ausschließlich mit Dingen zu umgeben, die mit Freude machen und/oder einen Mehrwert bieten.
  • das Ausmaß soweit zu reduzieren, dass jedes Ding einen fixen Platz hat
  • mehr Klarheit und somit Leichtigkeit.
  • weniger Zeit mit Aufräumen und Putzen zu vergeuden.
  • das Wunsch-Ding einfach zu erreichen, ohne vorher anderes hin- und herschieben oder gar herausnehmen zu müssen.
  • mir somit mehr Freizeit oder Zeit für meine Hobbies zu gönnen.
  • mir keine Gedanken mehr über das Kaufen von Mitbringseln zu machen (gut, da gibt es bei mir ohnehin ausschließlich nachhaltige Produkte 😉).
  • mehr Quality-Time mit Freunden verbringen zu können.
  • bei anderen kein schlechtes Gewissen über nicht gewollte Stehrumchens zu erzeugen.
  • ein nachhaltigerer Lebensstil.
  • zu hinterfragen, alles selbst besitzen zu müssen (Borgen statt Kaufen).
  • kreative Alternativlösungen zu finden.
  • die weise Erkenntnis, dass Kaufen von Dingen oftmals eine Ersatzhandlung darstellt und somit keine nachhaltige Befriedigung verschafft.

Minimalismus lernen

Aufgrund unseres bevorstehenden Umbaus war ich seit Wochen bereits geistig am Bestücken der Umzugskartons. Klarerweise nütze ich diese Gelegenheit auch gleich zum Ausmustern. So fand mich die Freebie-Ausmist-Challenge von Kristina von Einquadratmeter, genau zum richtigen Zeitpunkt. Ich war offen für konstruktiven Input.

Sehr bald erkannte ich: es geht hier um grundsätzliches Umdenken, definitiv nicht nur um Entrümpeln und Ausmisten. Auch auf mentaler Ebene beginnt ein Prozess, der vom 100sten ins 1.000ste geht! Eine vielschichtige Veränderung, die mit Loslassen alter Glaubenssätze und Neuorientierung Hand in Hand geht.

Bereits mit der ersten Ordnungsregel fühlte ich mich sowas von ertappt! Kristina hatte treffsicher einen Painpoint erwischt! In der Gewissheit, genau hier und jetzt richtig zu sein, buchte ich umgehend den Intensiv-Kurs. Aus heutiger Sicht ist er jeden Cent wert!

Mittlerweile revidierte ich meine Überzeugung, dass doch jeder Entrümpeln und Ausmustern kann. Ich durfte in den letzten Wochen – völlig ohne Bewertung – zahlreiche neue Perspektiven kennen lernen.

Herzensmensch und Profi-Ausmisterin

Kristina ist außerordentlich sympathisch und vor allem authentisch, ihre natürliche Herzenswärme holte mich sofort ab. Am meisten überzeugt mich jedoch, dass sie lebt, wovon sie spricht. Mittlerweile wurde mein erster Eindruck wiederholt bestätigt.

Im Kurs zeigt Kristina zahlreiche Videos aus ihrem ganz privaten Umfeld, um zu unterstreichen, was sie erklärt. Keine Ausrede ist ihr fremd, ihre Fragen und Impulse regen wiederholt zum Nachdenken an. Ihre kleine Wohnung ist keine minimalistisch gehaltene Designerwohneinheit, sondern pures, realistisches Leben, mit allem was dazu gehört.

Der respektvolle Umgang mit den Teilnehmerinnen in der begleitenden FB-Gruppe und den Lives sind berührend und zeichnen Kristina aus. Das Miteinander in der Gruppe ist wertschätzend, das Thema Minimalismus verbindend. Es gefällt mir hier und wie der Zufall es will, ist sogar eine deutsche RINGANA-Kollegin mit von der Partie! Mein Accountability-Buddy 😜♻️🗑!

Bewusstmachung

Berührende Schicksale lassen mich aufhorchen, forcieren meine Dankbarkeit, dass es mir gut geht und ich gesund bin. Machen mir aufs Neue bewusst, wie rasch du in etwas hineinkippen kannst, das du dir nie vorstellen konntest. Bestärken mein Vorhaben, meine Gesundheit und Leistungskraft so lange wie möglich zu erhalten und aktiv dafür etwas zu tun. Ich will nie von jemandem abhängig sein!

Eine der zahlreichen Fuhren ging zu animal care Österreich. Alte Handtücher und Leintücher, Ersatzleinen, Pflegeutensilien – viele Dinge werden dankbar angenommen und können anderen Menschen bzw. in diesem Fall Hunden, noch gute Dienste leisten.

Persönliche Situationen, die von alltäglichem, unbewältigtem Chaos bis zu Ansätzen eines Messie-Syndroms reichen. Scham, Schuldgefühle und Minderwertigkeitskomplexe sind Emotionen, die häufig bei Betroffenen hochkommen, da das Gefühl des Versagens dominiert.

Nein, es geht keineswegs „nur“ ums Ausmisten, hier geht es um tiefgründiges Loslassen alter Glaubenssätze, Ängste und Traumata und um liebevolle Begleitung auf diesem Weg.

Klarheit

Auch für viele „Stehrumchens“ heißt es nun: ab in die Kiste! Die Zeit ist reif für freie Flächen, Klarheit und weniger Besitz. Nur weil ich etwas schön finde, heißt es nicht, dass ich es auch haben muss. Doch das, was bleiben darf, bedeutet mir etwas. Es macht mir entweder Freude oder verschafft mir einen Mehrwert.

Mein Ziel: jedes Ding das bleibt, bekommt einen fixen Platz. So ist für nachhaltige Ordnung gesorgt und auch der MannMitHut hat Chancen, etwas zu finden (bzw. wegzuräumen 😉). Ein Fakt, der gerade beim Zusammenleben mit einem fast blinden Menschen, extrem wichtig ist.

Ich habe bereits in dieses Gefühl hinein gespürt: in meinen Büro gab es für ca. zwei Wochen freie Flächen und einen aufgeräumten Schreibtisch! Das fühlte sich wunderbar an und soll nach Beendigung unseres Umbau-Projekts zum Dauerzustand werden.

Radikale Ehrlichkeit

Ich weiß, dass beim Ausräumen der Kisten noch viele weitere Dinge gehen dürfen. Aus Zeitdruck bin ich noch nicht ganz „kurskonform“ vorgegangen und darf mir noch zahlreiche weitere Fragen stellen. Voraussetzung für Erfolg ist auf jeden Fall radikale Ehrlichkeit zu sich selbst.

Ich merke, wie sich schrittweise in mir ein Prozess der Veränderung Raum verschafft. Nicht nur die Räume, auch mein Leben wird neu möbliert.

Wie sieht dein Traum-Zuhause aus? Hast du dir darüber schon mal Gedanken gemacht?

… to be continued…

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