12 von 12 im Oktober – Schlussstrich

Zeit für 12 von 12 im Oktober! Heute fahre ich mit meiner Mutter in ihr Haus ins Burgenland und hole den letzten Rest an persönlichen Stücken, die sie im letzten Lebensabschnitt begleiten.

Dieser 12. ist ein Tag, der mich besonders nachdenklich hinterlässt. Er ist eine Achterbahn an Emotionen und ein markanter Meilenstein. Eine Situation, die nicht einfach ist und verkraftet werden will. Mama macht das vorbildlich und ich bin unglaublich stolz auf sie!

Heute ist ein ganz besonderer Tag, denn ich fahre mit Mama quasi zum letzten Mal in ihr Haus im Burgenland, solange es noch in ihrem Besitz ist. Sie entschloss sich in Anbetracht der Ereignisse, ihre Wohnung bei uns in Wien als ihren aktuellen Wohnort zu betrachten und mit der Vergangenheit abzuschließen. In Zukunft wird meine Tochter das Haus übernehmen und dort einziehen.

Für meine Mutter ist das ein weiterer einschneidender Schritt Ballast abzuwerfen und auch für mich mit vielen Emotionen verknüpft. Ich spüre fast körperlich was in ihr vorgeht und wie sie sich fühlt. Sie hat meine vollste Bewunderung für diese Entscheidung, die ganz alleine von ihr kam.

Ein paar wenige Dinge, die meiner Mutter ans Herz wuchsen, sind noch draußen und werden heute eingepackt, damit sie in ihrem jetzigen Heim einen neuen Platz finden. Sie ist eine Frau mit unglaublich starkem Willen und großem Herzen. Ich bin unglaublich stolz auf sie und hab sie sehr lieb!

#1 Pflegeroutine am Morgen

Blutdruckmessgerät und Medikamente auf einem Tisch
Blutdruckmessen gehört zur täglichen Pflegeroutine sowie jeden 3. Tag das Wechseln des Schmerzpflasters. Leider hilft es nicht gegen die Nervenschmerz-Attacken, die immer häufiger werden. Doch noch geben wir die Hoffnung auf Besserung nicht auf…

#2 – Die Natur ist nicht aufzuhalten

Garten eines Reihenhauses
Im einstmals so gepflegten Außenbereich wächst nun auch Unkraut und es gehört wieder einmal alles gekehrt. Schön, dass bald wieder geordnetes Leben hier einkehrt und das Häuschen in der Familie bleibt! Unglaublich, wie der Eukalyptus in den letzten beiden Jahren in die Höhe schoss!

#3 Aussortieren und Loslassen

Ein Zimmer wird geräumt, Taschen und Säcke stehen herum. Eine alte Frau sortiert Unterlagen aus.
Ich hab mittlerweile echt genug vom Wohnung räumen und emotionalen Reinemachen.
Noch ist für mich mehr Schmerz damit verbunden, mitzuerleben, wie beim Aussortieren ein ganzes Leben an dir vorüberzieht. Ich bin gefühlsmäßig sehr involviert und kann zu 100 % nachvollziehen, was hier abgeht. Die Zeit, die seit unseren Verlusten verging, ist zu kurz, sodass die schönen Erinnerungen noch nicht überwiegen. Doch ich arbeite täglich daran, dass sich das ändert…

#4 – Erinnerungen

aufgeschlagene Fotoalben
So viele Erinnerungen stürmen beim Betrachten der Bilder auf mich ein. Du kannst nicht alles mitnehmen, von einem Teil musst du dich einfach trennen. Doch ich werde aus einem Exzerpt dieser Alben (sind es 20? 30?) ein Fotobuch machen lassen…

#5 Partner-Look, schon damals…

altes Foto: Kind mit 2 Frauen - 3 Generationen
OMG, Mama & ich im Partner-Look 🙃! Das war in Lignano, wir besuchten meine Omi, die dort mit ihren Freundinnen Urlaub machte. Bereits damals bekam ich jeden Tag ein Eis 🤗!

#6 Sie war eine Künstlerin mit Faden und Schere…

Lernunterlagen von damals: Materialienkunde und Meisterprüfung
Schon als Kind bewunderte ich die vielen Fähigkeiten meiner Mutter. Als Schneidermeisterin war sie eine wahre Künstlerin. Aus der Vision des eigenen Ateliers wurde nichts – „der Mann bringt das Geld nach Hause!“ Das Talent und die Fähigkeit waren jedoch vorhanden. Ich erinnere mich u.a. an zahlreiche, nächtens mit kleinsten Perlen bestickte Abendkleider, wenn mein Vater auf Dienstreise war…

#7 – Styling-Queen einst und jetzt

Junge elegante Frau mit zwei Männern im Rathaus bei einem Ball
Hier eine Einladung eines Onkels zu einem Ball ins Rathaus (keine Ahnung wer die beiden Männer auf dem Foto waren, auf jeden Fall war das damals ein ganz besonderer Abend für Mama).

Noch heute achtet meine Mutter penibel auf ihr Äußeres und sucht nach wie vor nach Möglichkeiten ihre Kreativität auszuleben. Ich unterstütze das voll und ganz, denn das hält die grauen Zellen fit und lenkt sie von ihren Schmerzen ab.

#8 Pause zur Stärkung

Family-Mittagessen zu dritt 3 Personen: ein Mann, zwei Frauen
Gegen 15.30 h kommen wir wieder nach Wien und haben erstmal mächtig Kohldampf. Der MannMitHut hat einstweilen was vom Chinesen geholt 🤗 und wir lassen es uns schmecken. Meine Mutter darf sich jetzt niederlegen und ein Mittagsschläfchen halten. Der Tag war emotional fordernd und leider auch wieder von einigen Schmerzattacken begleitet.

#9 Die alte Uhr kehrt zurück

Alte Uhr in einer Werkstatt. Eine Frau betrachtet die Uhr.
Das Haus, in dem wir wohnen, ist mehr als 100 Jahre alt. Als die Eltern meiner Mutter es kauften, fand sich auf dem Dachboden u.a. diese alte Uhr. Restauriert wanderte sie dann in die Wiener Wohnung meiner Eltern, übersiedelte mit ihnen ins Burgenland und kommt heute retour in dieses Haus. In der Werkstatt bauen wir sie wieder zusammen und suchen einen passenden Platz für sie…

#10 Dremos Abend-Routine

Ein Hund erhält im Bett ein Leckerli.
Es gibt Rituale, da fährt die Eisenbahn drüber, so das Abend-Leckerli für Dremo, wenn der MannMitHut (ohne Hut) ins Bett geht…

#11 Ein Gläschen auf den Lebensabschnitt

2 Hunde lassen ein Stück Käse nicht aus den Augen.
Mama und ich gönnen uns als Abschluss dieses speziellen Tages einen Piccolo und betrachten gemeinsam das Fotoalbum von ihrem 60. Geburtstag. Wir knabbern dazu Käse, was natürlich nicht unentdeckt bleibt…

#12 Was ist Zeit?

Seite aus einem Fotoalbum von einer 60er Feier.
Es ist für mich eigenartig, dieses Foto zu betrachten. Hier ist meine Mutter so alt wie ich jetzt, es war ihr 60. Geburtstag. Es steckte noch das blühende Leben in ihr, sie war aktiv und leistete unglaublich viel. Meine Eltern hatten alles in allem noch eine schöne, erfüllte Zeit miteinander. Wie rasch sind doch die letzten 26 Jahre verflogen!

Dieser 12. hinterlässt mich sehr nachdenklich. Er zeigt mir, dass jeder Augenblick kostbar und unwiederbringlich ist. Mach was aus diesem Leben, es ist deine einzige Chance!

Genieße den Moment, sei positiv und achtsam. Gehe bewusst und im Vertrauen durch jeden Tag, denn jeder Tag birgt neue Möglichkeiten und ist ein Geschenk. Vertraue, dass das Leben immer auf deiner Seite ist!


Mittlerweile gehört diese Bilddokumentation zu meinen Lieblingsformaten, da ich leidenschaftlich gerne fotografiere und grundsätzlich immer selbst geknipste Bilder verwende. Sie ist eine gute Übung für Achtsamkeit im Alltag. Machst du auch mit bei 12 von 12?

4 Kommentare

    1. Vielen Dank, liebe Gabi! Nun, wir können eine große Ähnlichkeit und viele Gemeinsamkeiten nicht verleugnen. Soviel zu den Prägungen aus der Kindheit… 😉

  1. Ein wunderschöner Beitrag.
    Er weckt auch in mir Erinnerungen (Foto mit dem Nikolaus, die Kleidung, die Frisuren) an meine Kindheit. 🥰

    Mir gefällt die Idee „bei 12 von 12“ mitzumachen!

    1. Liebe Beatrix,
      tja gleicher Jahrgang, ähnliche Erinnerungen 😂! Ja dieses 12 von 12-Format hat was – mach doch einfach nächstes Mal mit! Ich bin schon neugierig auf deinen Blog!

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