Wer wir sind

Schreibfreundinnen

Die Runde der Schreibfreundinnen stellt sich vor – Christine Ubeda Cruz aka Frau vom Main

Die Schreibfreundinnen tauschen das Lagerfeuer-Feeling gegen ein Fußbad und einen kühlen Cocktail (nein, nicht alle – Alex trinkt definitiv lieber ein kaltes Bier) und beschließen, im Sommer mit ihren Beiträgen zu pausieren. Doch zur Abwechslung erwecken wir die Idee eines gegenseitigen Interviews zum Leben. Ein Interview, ebenso unterschiedlich wie unsere Persönlichkeiten. Das Los entscheidet wer wen befragt und mir wird die Frau vom Main „geschickt“ 🤗.

Ein heißer Sommer liegt hinter uns – nein, genau genommen sind wir noch mittendrin, denn während ich diese Zeilen schreibe, kühlt meine Klimaanlage die Temperaturen im Studio auf ein erträgliches Maß. Alles, was über 25 Grad liegt macht mir das Leben schwer und ich bin ziemlich unentspannt, wenn meine Unterarme am Schreibtisch kleben, während meine Finger in die Tasten klopfen.

Beim Interview am 28.8.24, mit der mir durchs Los zugedachten Christine Ubeda Cruz, rinnt jedoch nicht nur mir der Schweiß über Gesicht und Rücken, in Frankfurt fühlt es sich nicht viel anders an. So treffen wir einander lachend im klimatisierten Zoom-Meetingraum und verbringen eine kurzweilige Stunde hitzigen Austauschs.


Die Geschichten der Frau vom Main fließen phantasievoll und oftmals ironisch in die Tasten, sie sind ein spritziges Potpourri an Gedanken und Ideen. Der Spass am Schreiben steht bei Christine im Vordergrund.

In Vorbereitung auf unser Interview, stöbere ich auf Christines Website und bleibe schmunzelnd beim Biohacking-Blog hängen. Eine Gemeinsamkeit, die uns verbindet, schließlich sind NEM eines meiner Standbeine. Humorvoll kritisch beäugt Christine darin den Trend, mittels Nahrungsergänzungsmittel dem Schicksal ein Schnippchen schlagen zu wollen. Nicht alles ist autobiographisch, dennoch regt der Artikel zum Nachdenken an und in einigen Punkten gebe ich ihr recht.

Wie kommt es, dass sich hinter der Frau vom Main so ein klangvoller spanischer Name verbirgt? Christine Ubeda Cruz, das ist Musik in meinen Ohren…

Lachend stimmt Christine mir zu und erzählt, dass sie seinerzeit nach ihrer Scheidung nicht wieder ihren Mädchennamen annahm. Bedingt durch ihre Tätigkeit im Event-Business, die mit weltweiten Reisen sowie damit bedingten, zahlreichen Geschäftskontakten einher ging, war es einfacher, den bereits bekannten Namen beizubehalten. Als jedoch José in ihrem Leben auftauchte und sich schließlich abzeichnete, dass sie nochmals heiraten würde, fragten seine Kinder unisono, ob sie dann auch diesen wunderschönen Namen Ubeda Cruz tragen würde. Die Hochzeit wurde nach deutschem Namensrecht durchgeführt und somit war der klangvolle Name der ihre.

Eine Affinität zu Spanien zeigte sich schon in der Schulzeit. Bereits als reiselustiger Teenager cruiste Christine mit einer aus Spanien stammenden Schulkollegin durch Andalusien. Die Bekanntschaft mit Barcelona war Liebe auf den ersten Blick und bis heute hält diese Begeisterung an. Noch lebt sie mehr in Deutschland als in Spanien, doch da mittlerweile sowohl sie als auch ihr Mann José in Pension sind, ist eine 50/50 Aufteilung durchaus vorstellbar. Bewundernd erwähnt sie bei dieser Gelegenheit unsere Schreibfreundin Marion, die sich durch ihren Ausstieg aus dem Geschäftsleben diesen Lebenstraum erfüllte…

Christine, was macht dich aus? Was ist deine Stärke?

„Ich bin sehr ehrlich, manchmal zu ehrlich“, gesteht sie. „Meine Ehrlichkeit geht mit großer Direktheit einher und das ist nicht immer förderlich. Manche Menschen können damit nicht umgehen, das ist manchmal ungeschickt. Meine Geradlinigkeit könnte manchmal eine Wellenform vertragen. Und ich bin absolut treu, egal ob das jetzt mein Partner, eine Freundin oder meine Gesichtspflegeserie ist.“

Willst du uns auch eine Schwäche verraten?

„Meine Ungeduld. Ich bin schrecklich ungeduldig.“

Worüber könntest du ohne Vorbereitung einen Vortrag halten? Magst du es, vor Menschen zu sprechen?

Nach kurzer Überlegung meint sie: „Ich kann jederzeit auf einer Familienfeier spontan etwas zu einer Gastgeberin oder einem Gastgeber sagen, das fällt mir nicht schwer. Ich habe kein Problem damit, vor anderen zu reden – solange ich nicht singen muss! Für einen Vortrag brauche ich schon Vorbereitungszeit, doch ich könnte dann über alles reden. Menschen machen mich keineswegs nervös!“

Verrätst du uns ein paar Gedanken zum Thema Selbstliebe?

„Oh, das ist ein schwieriges Thema für mich! Selbst im Alter von 61 Jahren ist es ein Thema das der regelmäßigen Übung bedarf, doch ich bin auf einem sehr guten Weg! Ohne jetzt anmaßend oder überheblich klingen zu wollen, finde ich mich ganz in Ordnung. Sowohl in der Optik als auch im Auftreten, das hat ja auch etwas mit Selbstliebe zu tun!“

Ich persönlich finde es großartig, wenn jemand genau das von sich behaupten kann, denn Hand auf’s Herz: gerade wir Frauen haben doch oftmals ein Problem, zu uns zu stehen. Christine lernte auf die harte Tour sich anzunehmen, zu sich zu stehen und Größe zu zeigen. Auch einmal ein Geschenk, z.B. eine Einladung in einem hochpreisigen Restaurant, offenen Herzens anzunehmen, wie sie mir anhand eines persönlichen Beispiels bekräftigte. Das war nicht immer so.

Christine, du hast im Leben bereits einige Herausforderungen gestemmt. Welche Strategien kannst du unseren LeserInnen an die Hand geben?

„Auch wenn es abgedroschen klingt: Hinfallen – Aufstehen – Krone richten – Weiter machen. Im Idealfall aus dem Sturz etwas lernen und beim nächsten mal anders machen. Ich war am Ende und psychisch krank, ich erkannte viel bei meinem Aufenthalt in der Klinik. Ich bekam Zuspruch und lernte, Hilfe nicht nur anzunehmen sondern vehement einzufordern. Nimm, was du kriegen kannst und hole dir was möglich ist. Es ist absolut ok, das möchte ich gerne anderen Frauen mitgeben!“

Hast du ein Lebensmotto?

„La pura vida“. Das ist der ehemalige Werbeslogan für Costa Rica, den ich nach meinem Besuch dort für mich übernahm. Ursprünglich bedeutet es, im Einklang mit der Natur zu leben und sie zu lassen, wie sie ist. Ich bastelte mir daraus meine deutsch-spanische Lebensvariante in Richtung „Das pure Leben“. Ich bin keineswegs ein Öko-Freak. Ich bereiste schon mehrmals den Globus, habe somit viele Flugmeilen hinter mir. Heute sehe ich jedoch viele Dinge anders und führe einen viel bewussteren Lifestyle. Ich liebe den stillen Aufenthalt in der Natur und meine morgendlichen Waldspaziergänge.“

Welche Hobbies begeistern dich, was machst du gerne?

„Ich lese gerne, ich schreibe, ich liebe den Aufenthalt in der Natur. Musik jeglichen Couleurs, wirklich breit gestreut, bedeutet mit ebenso viel. Ich koche leidenschaftlich gerne, treffe Freunde und umgebe mich mit netten Menschen. Ich will immer wieder Neues erleben, bin kommunikativ und neugierig!“

Du bist gelernte Köchin, hast du Vorlieben, vielleicht eine Lieblingsspeise? Was darf in deinem Kühlschrank nicht fehlen?

„Ich bin absolut keine Naschkatze, Schoki und Gummibärchen werden bei mir alt. Es darf vielleicht mal ein Dessert sein, aber sonst… Nein eine typische Lieblingsspeise hab ich nicht, doch ich liebe Käse! Vorzugsweise raffinierter Käse aus Frankreich, Spanien oder Italien, mit Herz zubereitet!“

Du hast mir ein Foto von deinem Terrassenparadies geschickt und liebst die Natur…

„Ja der Traum eines eigenen Gartens ist vorhanden. Ich weiß nicht, ob er sich je erfüllen wird, wenn dann wird es ein kleiner Erzeugergarten mit Obst, Gemüse, ein paar Blümchen…“

Christine, hast du so etwas wie eine Bucket-List? Gibt es Dinge, die du in diesem Leben unbedingt noch verwirklichen willst?

„Ich möchte unbedingt noch einen Segelflug machen! Ich habe bereits viel erlebt, doch ein Segelflugzeug und ein Wasserflugzeug fehlen mir noch in meiner Sammlung! Ich hatte schon immer eine Affinität zum Fliegen. Abhaken kann ich bereits einen Fallschirmsprung, Paragliding, eine Ballonfahrt…“

„Ich bin erstaunt! Wie kommt es, dass du bereits so viel gemacht hast und was hat dich am nachhaltigsten beeindruckt?“

„Ich war damals in der Touristikbranche tätig. Ich lernte Hotelfachfrau und Köchin und begann dann bei einer Eventagentur zu arbeiten. In Rahmen meiner Tätigkeit bereiste ich die Welt und konnte Dinge machen, die sonst nicht so einfach möglich sind. Später organisierte ich bei einer Deutschen Bank Veranstaltungen, die jedoch im Laufe der Zeit immer mehr eingeschränkt wurden. Seit 2010 gab es dann keine Incentives mehr, nur mehr Kongresse und Tagungen. Doch auch hier kann man tolle Dinge organisieren!

Am beeindruckendsten war für mich der Tandem-Fallschirmsprung. Auch, was die körperlichen Empfindungen nach dem Absprung anbelangt. Ich befand mich damals in einer Phase meines Lebens, in der es mir sehr schwer fiel, loszulassen. Hier war ich quasi dazu gezwungen und der Adrenalinstoß brachte mich zum Schreien, nicht aus Angst, sondern vor Begeisterung! Heute würde ich es nicht noch einmal machen, doch damals gab es mir den Mut, Dinge anzugehen und notwenige Veränderungen zu meistern.“

Zurück zur Bucket-List, die wir übrigens im Rahmen unseres Gespräches auf Christines „Lebens-Visionen“ umformulieren, welche Abenteuer stehen dir noch bevor?

„Ich plane eine Reise nach Uganda mit der Mutter meiner Schwiegertochter. Sie lebt in Uganda mit einem Einheimischen zusammen und hat dort eine Reiseagentur gegründet. Sie organisiert Reisen unter Einbindung der lokalen Bevölkerung, man kann Tiere beobachten und Abenteuer abseits der üblichen Reisen erleben. Isolde ist mittlerweile in Pension, war früher in der IT-Branche und ist für mich ein Role Model einer weißen Frau in einem schwarzen Land. Sehr beeindruckend!

Ach ja, ich will mindestens ein Buch schreiben und veröffentlichen! Das ist so in meinem Innersten verankert, dass ich es gar nicht mehr explizit an erster Stelle erwähne!

Und ich möchte ein Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker in Wien besuchen! Das ist ein Wunsch aus Kindertagen, den ich von meinem Papa übernommen habe. Er wollte da auch immer hin.“

Nun, der letzte Wunsch sollte auf jeden Fall langfristig geplant werden! Nicht nur dass man zeitgerecht Karten bestellen muss, brauchst du unbedingt einen Zusatztag, um mit Susanne und mir durch Wien zu flanieren!

Christine, es war echt schön, mit dir zu plaudern und ich bedanke mich für deine Zeit! Abschließend stelle ich dir noch eine Frage: welches Geschenk kann eine glückliche und in sich ruhende Christine der Welt machen?

„Ich denke, ich kann Ruhe und Zuversicht vermitteln. Ich kann auf Menschen persönlich eingehen und sehe das als ganz besonderes Geschenk.

Es hat Spass gemacht mit dir zu plaudern und oft ist es besser, ganz unvorbereitet in ein Gespräch zu gehen, es ist dann authentischer (zur Erklärung: wir hatten ein kleines terminliches Missverständnis, das wir spontan lösten 😂).“


Wenn du die anderen Schreibfreundinnen ebenso aus einer anderen Perspektive kennen lernen willst, dann lies doch gleich hier weiter!

Susanne im Interview mit Marion Völger

Christine im Interview mit Alexandresk

Alex im Interview mit Susanne Öhlschläger

Marion im Interview mit Claudia Kaleita

Claudia im Interview mit mir

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