So war’s in echt – Eindrücke vom 1. Schreibfreundinnen-Wochenende

6 Frauen in der Sonne vor einem Holzstoß

Es funktioniert. Das stellte ich bereits vor einigen Jahren fest. Ja man kann tatsächlich online Freundschaft schließen. Schöne neue Zeit – Zoom & Co machen es möglich. Jetzt, wo Menschen nicht nur arbeitstechnisch online mit einander verbunden sind, ergeben sich auch im Privatleben zahlreiche neue Möglichkeiten. So auch bei den Schreibfreundinnen.

6 Frauen und viele Worte…

Am 1. März 2024 trafen wir einander also in echt. Eine Menge an Emotionen trafen im Vorfeld aufeinander – Neugier, Freude, bei manchen von uns auch eine gewisse Nervosität, ob man denn auch rechtzeitig am richtigen Bahnhof zum Abholen stünde…

Ich hatte das große Glück mit Susanne mitfahren zu können. In der Hektik des Packens vergaß ich diesmal meinen Pass, das passierte mir noch nie. Ist zwar bei der Einreise nach Deutschland nicht so tragisch, doch ich fühlte mich schon etwas seltsam, als Susanne mich über die Grenze schmuggelte 😜.

Wir trafen kurz nach Christine und Claudia an unserem Zielort, dem Niedermeier Hof, ein. Ein sehr gepflegtes Ferienhaus mitten im 64K Land (so hätte mein Sohn Alex mangels funktionierendem Internet gesagt), jedoch ideal für unsere Bedürfnisse.

Der Niedermeier Hof, ein ehemaliger Schweinemastbetrieb, liegt in Ebersberg inmitten von Bauernhöfen. Die beiden Ferienwohnungen sind wunderbar angelegt und waren der Grund für unsere Wahl.

Die aufkeimenden Emotionen bei der Begrüßung waren so, wie ich sie erwartet hatte – als ob wir einander bereits ewig kannten! Endlich konnten wir einander umarmen – in echt. Das tat einfach gut, Balsam für die Schreibfreundinnen-Seele. Kurz darauf fuhren Claudia und Christine zum nahegelegenen Bahnhof, um Marion und Alex aufzuklauben. Doch wie könnte es anders sein – die Deutsche Bahn hatte Verspätung 😜!

Bei mir kam richtiges Schikurs-Feeling auf, als wir alle unsere mitgebrachten Kostbarkeiten auf einen Haufen warfen. Wir waren nicht mehr Frauen 60+ (uups ich bin eindeutig die älteste von allen, da muss ich rasch korrigieren) 50+, sondern fühlten uns zurückversetzt in alte Zeiten.

Geschichten, die das Leben schreibt

Jede von uns hat ihre eigene Geschichte – no na. Doch diese persönlichen Lebensgeschichten haben es wahrlich in sich und relativieren das eigene Schicksal. Genau das ist der Grund, warum wir einander so schätzen, bewundern und mögen.

Jede von uns zeigte unglaubliche Kraft und nahm ihr Schicksal aktiv in die Hand. Jede wuchs daran, bei keiner von uns ging es ohne Schmerz und Tränen. Alleine diese Tatsache verbindet uns, in einer sehr hochschwingenden Frequenz. Resilienz wird bei uns allen nach wie vor groß geschrieben.

Abends fuhren wir zum Abendessen nach Grafing und suchten uns ein Lokal für ein gemeinsames Abendessen. Bei unserer erste Wahl war ohne Reservierung nichts zu machen, somit verschoben wir den Besuch hier auf Samstag Abend. Wir folgten einem Geheimtipp und fanden uns bei einem fantastischen Italiener wieder.

Auf dem Weg zurück zum Auto, befanden wir das Städtchen als durchaus sehenswert und beschlossen, am nächsten Tag nochmals wieder zu kommen.

Soviel Zeit wie du brauchst

Geschichten, die das Leben schrieb – das gibt Stoff zum Reden, das kannst du mir glauben! Viele Worte, unterschiedliche Perspektiven, lange Abende. Ich muss ehrlich gestehen, am ersten Abend musste ich aufgeben. Die letzte Zeit war bei mir etwas turbulent und sehr emotional. Das kostete Kraft und Energie, die ich an diesem ersten Abend einfach nicht mehr hatte.

Doch auch das war von vornherein abgesprochen. Jede von uns nimmt sich soviel Zeit, wie sie für sich braucht. Jede von uns ist vollkommen eigenständig. Wäre es nicht so, dann hätte dieses Schreibfreundinnen-Wochenende wohl gar nicht statt gefunden.

Was von vornherein allerdings feststand, das war die Tatsache dass es diesmal auf jeden Fall ein knisterndes Lagerfeuer braucht. Diesmal in echt, das war eine der Voraussetzungen für die Wahl unseres Quartiers.

Grafing gucken

Den nächsten Tag starteten wir mit einem gemütlichen Frühstück und fuhren anschließend nochmals nach Grafing. Nahezu einstimmig wollten wir einen wirklich guten Espresso trinken, der Filterkaffee im Quartier entsprach definitiv nicht der Schreibfreundinnen-Vorstellung eines schmackhaften Koffeinschubs am Morgen.

Das Cafe, in dem wir schließlich diesem Genuss frönten, ist auf jeden Fall ein Insider-Tipp. Solltest du jemals in Grafing sein, besuche es! Ellis Cafehaus verschafft nicht nur den Geschmacksknospen ein Hochgefühl, es ist ein abwechslungsreicher Hingucker wohin auch immer du deinen Blick wendest.

Der Wettergott war uns mehr als hold und wir konnten unsere geplante Nachmittags-Foto-Strecke bei herrlichem Sonnenschein genießen. Claudia ist eine fantastische Fotografin mit Herz und machte wunderbare Bilder von uns allen. Was mich besonders faszinierte ist die Art und Weise, wie sie arbeitet. Unaufdringlich, präsent, liebevoll, einfühlsam. Einfach großartig!

Beim Spazierengehen ergaben sich wie von alleine wiederum gute Gespräche. Dieses liebevolle Verständnis füreinander, das aufmerksame Hinter-die-Kulissen-blicken, verband uns nochmals tiefer und wird mir lange in Erinnerung bleiben.

Lagerfeuer-Feeling

Am Abend fuhren wir zum vereinbarten Essen und danach wurden wir erleuchtet. Erleuchtet vom knisternden Lagerfeuer, das Funken stob und uns in die für Holzfeuer typische Räucherwolke hüllte.

Angeführt von Alex sangen wir gemeinsam Karaoke (echt jetzt – ich sang Karaoke 🤪, normalerweise ein absolutes No Go 😱!), tranken Wein oder Bier und hofften, dass die weiteren Gäste bis zum Morgen nicht das Haus verließen. Die sternenklare Nacht war kalt, doch in unseren Herzen war eine wunderbare, verbindende Wärme zu spüren.

Reden statt schreiben

Das Schreibfreundinnen-Wochende verlief harmonisch, wir schrieben jedoch keine einzige Zeile. Es darf auch mal nur geredet werden, geplant und visioniert. Auf jeden Fall wollen wir diese Treffen jährlich wiederholen.

Zur Sicherheit reservierten wir gleich wieder, doch sehen wir mal was das Leben bis dahin mit uns vorhat. Vielleicht verschlägt es uns ja doch an einen anderen Platz? Das Leben ist ständige Veränderung, gerade das macht es so spannend.


Apropos Spannung – du willst wissen wie die anderen Schreibfreundinnen das Wochenende empfanden? Na dann lies hier gleich weiter!

Alex

Susanne

Marion

Claudia

Christine

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