Halt endlich die Klappe, Sweety!

Zuckerfalle

Aufgewachsen mit Schokolade und anderem Süßkram für Bravsein und gute Leistungen erbringen, steckt mir die Zuckersucht tief in meinen mittlerweile betagten Knochen. Immer wieder versuch(t)e ich mich davon zu lösen, doch es ist teuflisch. Ich habe zwar nie in meinem Leben geraucht, doch das Zuckerlaster hat mich fest in seinen Fängen. So versuche ich bewusst zu reduzieren, um meinen Körper diesbezüglich zu entlasten – die altbewährte 80/20-Regel.

I’m a sweet tooth!

Ich bin ein „sweet tooth“, eine Naschkatze – ich gebe es offen und ehrlich zu. Ich liebe Schoki & Co, vorzugsweise zart schmelzende Milchschokolade, die bereits handwarm ist. Bloß nicht in den Kühlschrank geben, das geht gar nicht! Ich esse Nutella mit dem Löffel (so ferne keiner zusieht, sonst ist mir meine Gier peinlich) und noch besser sind Nutella-Palatschinken. 8 bis 10 wären grade richtig.

Zwar kaufe ich mittlerweile aus verschiedensten Gründen keine Nutella mehr, doch es gibt mittlerweile nachhaltig produzierte und fast gleich schmeckende Alternativen – was die Sache nicht leichter macht.

Eiscreme ist ebenso ein Kapitel für sich und es gibt einen bevorzugten Eissalon in Wien, der glücklicherweise am anderen Ende der Stadt liegt. Bekannt für seine Eismarillenknödel ist „der Tichy“ auf jeden Fall eine Reise wert. Schon vor Jahren freute ich mich immer, wenn ich in der Nähe meinen Pierre Lang-Schmuck ausliefern musste… Und ich hatte zahlreiche gute Kunden in der Umgebung 😂!

Ernährungstrainerin? Echt jetzt?

Ja klar kannst du jetzt sagen: wie soll mir eine Person helfen, die selbst ihre Schwächen nicht im Griff hat? Die offen und ehrlich zugibt, dass sie immer wieder mal nascht? Ist es glaubhaft, was sie mir über gesunde Ernährung erzählt?

Nun, ich kann vermutlich sehr gut nachvollziehen, wie es dir geht. Ich beschäftige mich gerade aus diesem Grund sehr intensiv mit diesen Themen, um hilfreiche Strategien zu erarbeiten. Es ist einer der Gründe, warum ich mich zu dieser Ausbildung entschloss und dich auf diese Reise einlade.

Ich veränderte 2022 sehr viel an meinem Tagesablauf und meinem Bewusstsein, sodass ich 11 kg verlor – nach zahlreichen gescheiterten Versuchen. Hier kannst du mehr darüber lesen.

In Daniela Schmidt von Hypnovis fand ich eine geniale Verbündete. Mittlerweile kommt es nur mehr äußerst selten zu solchen Palatschinken- und Nutella-Eklats (ich hab das Zeug einfach nicht mehr daheim). Der Gusto ist immer wieder mal vorhanden, doch ich hab gelernt, damit umzugehen.

Ich halte mein Gewicht nun seit über einem Jahr und bin fit wie nie zuvor. Ich ernähre mich ausgewogen und ballaststoffreich. Ich absolviere mein tägliches Sportprogramm und bin gesund.

Allerdings bin ich ehrlich und stehe zu meinen Schwächen (und Gelüsten). Unperfekt macht sympathisch, Perfektionismus oftmals misstrauisch.

Warum bloß?

Lange Zeit hatte ich keinerlei Gewichtsprobleme und konnte mit meiner Gewohnheit gut umgehen. Gesundheitlich hatte ich keine Schwierigkeiten, auch meine Haut beklagte sich nie. Dafür war ich Zeit meines Lebens äußerst dankbar.

Erst in den Wechseljahren schlug sich die Energiebilanz sehr negativ zu Buche. Zahlreiche Versuche abzunehmen scheiterten über viele Jahre, wobei nicht nur die Schoki, sondern auch Alkohol „die Schuldigen“ waren, kombiniert mit den körperlichen und hormonellen Veränderungen dieser Phase sowie einigen Schicksalsschlägen, die erschwerend hinzu kamen.

#1 Analysiere die Missetäter!

Bewusstmachung

Schließlich gelang es mir im Vorjahr endlich, meinem Wechselspeck erfolgreich den Kampf anzusagen und meine Gewohnheiten zu verändern. Ich begann, mit der App YAZIO meine Ernährung zu tracken und für mich auszuwerten. Mir war zwar ohnehin klar, wo die größten Ernährungssünden zu finden waren, doch es schockierte mich etwas, als ich schwarz auf weiß die tatsächlich konsumierten Kalorienbomben sah.

Als ich mir weiters vor Augen führte, wie lange ich trainieren musste, um ein Glas Wein wieder abzubauen, strich ich den Alkohol als Genussmittel von einem Tag auf den anderen. Das war die einfache Übung.

Bei den Süßigkeiten fiel mir das bedeutend schwerer. Dennoch versuchte ich auf mein tägliches Kaloriendefizit zu kommen. Das gelang mir zwar, doch ganz auf Süßes zu verzichten war nicht mein Weg.

#2 Sei ehrlich zu dir selbst! Schummeln bringt nix!

Strategie

Immer wieder recherchiere ich und führe mir bewusst vor Augen, was dieser teuflische Zucker – speziell der raffinierte – mit meinem Körper anstellt. Ich versuche schrittweise zu reduzieren und nichts mehr zu besorgen, wenn die Naschlade leer ist.

Gefährlich ist es, mit Hunger einkaufen zu gehen oder sich „irrtümlich“ beim Einkaufen in den Gang mit den Süßigkeiten zu verlaufen… Dann flüstert mir mein Sweety-Klabauter derartig überzeugende Argumente ins Ohr, dass ich daheim beim Auspacken der Einkaufstaschen auf Dinge stoße, die ich im Grunde meines Herzens aus meinem Haushalt verbannen wollte.

Naja so schlimm ist das ja auch wieder nicht. du machst ja jetzt genug Bewegung…“ Halt endlich die Klappe, Sweety! Wie würde es mir erst gehen, wenn ich Bewegung mache UND aufs Naschen verzichte?

#3 Einkaufen nur nach dem Essen und mit Einkaufsliste! Mit Hunger einkaufen gehen, ist wie betrunken flirten. Du weißt nie, womit du nach Hause kommst!

Lern Sweety kennen

An vielen Tagen funktioniert diese Taktik, an manchen jedoch nicht. Sweety ist schlau, er kennt mich in und auswendig und weiß mich gut zu steuern. Vorzugsweise zu Mittag bekommt er normalerweise sein Futter: die Mehlspeise/das Keks/das was auch immer zum Kaffee.

Eine Gewohnheit seitdem Mama bei uns lebt, doppelt schwer darauf zu verzichten, wenn ich es ihr auf den Tisch stelle. Daher: ein kleiner, aber feiner gemeinsamer Genussmoment unmittelbar nach dem Mittagessen.

Doch ganz ehrlich, die wahren Gründe für die süße Verführung liegen häufig ganz woanders. Naschen ist oftmals eine Ersatzhandlung, Trost oder Belohnung für dein inneres Kind.

Erforsche für dich, welche Handlungen oder Situationen der Auslöser für einen „Umfaller“ sind. Sei liebevoll und gnädig mit dir selbst, wenn es „passiert“. Hab kein schlechtes Gewissen und mach dich nicht fertig – im Gegenteil: wenn du dir was gönnst, dann genieße es!

#4 Erkenne kritische Situationen! Im Laufe des Tages nimmt die Willensstärke ab!

Journaling

Hast du schon einmal probiert aufzuschreiben, was dir so durch den Kopf geht? Vorzugsweise am Morgen, zu einer Zeit in der dich der Alltag noch nicht in seinen Fängen hat? Dir ein tägliches 10-15 minütiges Ritual zu schaffen, in dem du deinen Gedanken freien Lauf lässt? Vielleicht auch mehrmals täglich? Wertvolle Me-Time, glaube mir, ich schreibe aus Erfahrung!

Möglicherweise kannst du bei einer solchen Gelegenheit für dich analysieren was dein „Warum“ war. Die Situation „umerleben“ – für’s nächste mal. Ok, du hast dir was gegönnt. Alles gut, doch spüre ehrlich in dich hinein – wie fühlst du dich danach? Tut es dir körperlich gut? Schreib es auf (am besten gleich)!

Überlege dir Alternativen – wie wäre es beispielsweise mit einer Halbbitter- statt der Milchschokolade? Oder statt zwei Rippen nur eine? Oder gar einem Apfel und ein paar Nüssen statt der Schoki? Einfach mal ein Gedankenexperiment…

#5 Reflektiere ehrlich und lerne dich kennen.

Verlockungen hier und da

Der Umgang mit unserem Tibetspaniel Dremo ist für Sweety kein guter. Die allgemein gebräuchliche Bezeichnung „Schweinehund“ hat schon was Wahres… 😉

Dremo ist bei Gott nicht der Schnellste und weiß genau, dass er in der Rangordnung unter Kaya steht. Mit einer Ausnahme: Leckerlis. Nichts entgeht ihm und er entwickelt eine rekordverdächtige Geschwindigkeit beim Erhaschen von Schmeckies. Mitunter steht Kaya fassungslos daneben und schaut – und wer unsere Hündin kennt, weiß, dass ein Blick von ihr Romane erzählt. Sweety kann das auch!

Bei der Schüssel mit Lindtkugeln/Mon Cherie/Nougathappen… im untersten Fach in Mamas Kasten nämlich. So direkt bei der Türe beim Rausgehen aus der Wohnung. Ich muss mich nicht mal bücken, um rein zu langen. Nachdenken schon gar nicht – es ist mitunter wie ein Reflex.

Diese Schale bekam sie – gefüllt mit Mon Cherie – zum 85er. Da es ihre Schale ist, fülle ich sie regelmässig auf. Wie schaut denn das aus, wenn ich Mama ihre Süßigkeiten weg essen? Das geht doch gar nicht… 🙈

Am besten verräumst du alles, was du noch zuhause hast, an eine Stelle, die du nicht siehst. Verfüttere es an Gäste, schenke es her oder verstecke es vor dir selbst. Oh ja das funktioniert! Ich hab auch schon Dinge wiedergefunden, an die ich gar nicht mehr dachte… 😜

#6 Gelegenheit schafft Diebe – lass nichts herumstehen, was dich zum Hingreifen verführt (solange du noch Drogen im Hause hast 😉). Am besten jedoch: kauf nichts mehr nach!

Neue Gewohnheiten schaffen

Ich bin mir nicht sicher was der leichtere Weg ist: ganz auf Süßigkeiten zu verzichten und den Entzug auf die harte Tour zu überstehen oder schrittweise zu reduzieren. Hörst du Sweety beim Lesen schreien? „Reduzieren! Nur reduzieren! Dann doch lieber 80/20!

Ich hab auch das schon probiert, doch ich konnte nie nachvollziehen, dass die Lust auf Süßes irgendwann ganz weg ist. Vielleicht hab ich es aber auch noch nie lange genug durchgezogen. Es gibt da diese 66 Tage Regel um Gewohnheiten zu verändern – verdammt lange Zeit!

Überfordere dich nicht, mach kleine Schritte, die jedoch täglich. Am besten knüpfst du neue Gewohnheiten an bestehende Routinen, das spart dir Zeit zum Nachdenken. Unser Gehirn ist nunmal sehr bequem, es geht allein darum, es mit den richtigen Gewohnheiten umzuprogrammieren.

#7 Also doch meine altbewährte Babysteps-Strategie – klein, fein, kontinuierlich, sonst schmeißt du viel zu früh alles wieder hin. Reduzieren: statt 5 Mon Cherie nur mehr 4,3,2 … 😉 Und im Sommer gibt es eh keine!

Glaubenssätze verändern

Ich darf mich auch mit etwas anderem als Süßigkeiten belohnen. Dafür brauche ich jedoch mitunter rasche Lösungen, wenn der Bedarf aufkeimt. Mach dir eine Liste mit Dingen, die dir gut tun, ohne Kalorien zuzuführen. Beispielsweise

  • einen Kaffee in der Sonne im Garten trinken,
  • alternativ ein Stück Obst essen und/oder ein Glas Wasser trinken (mitunter hast du einfach nur Durst)
  • 15 Minuten in einem guten Buch lesen,
  • Powernapping,
  • ein Telefonat mit der besten Freundin oder deinem Buddy,
  • meditieren,
  • eine Netflix-Serie schauen,
  • ein warmes, duftendes Bad nehmen.

Es gibt so viele Möglichkeiten, die nichts kosten und die dennoch so wertvoll sind.

#8 Sei kreativ! Finde phantasievolle Lösungen, die deine Endorphine tanzen lassen!

Hypnose

Hypnose ist eine fundierte Möglichkeit, Glaubenssätze (welcher Art auch immer) rascher umzuprogrammieren. Wie bereits erwähnt, machte ich im letzten Jahr sehr gute Erfahrungen damit, es war eine wunderbare Unterstützung bei meinem Projekt.

Wichtig hierbei ist, dass du jemanden findest, zu dem du vollstes Vertrauen hast. Ich kann an dieser Stelle Daniela Schmidt von Hypnovis wärmstens empfehlen. Sie ist eine absolute Herzensfrau und äußerst kompetente Ansprechpartnerin.

Stelle dich der Realität

Derzeit lerne ich sehr viel über das Zusammenspiel von Makro- und Mikronährstoffen, den Stoffwechsel, in der Folge der Protein-, Fett- und Kohlenhydratverdauung und natürlich auch über die Folgen falscher Ernährung.

Ich recherchiere bewusst über das Thema Zucker und Süßstoffe, um mich mit dieser Thematik auseinander zu setzen. Ich stelle mich der Realität und mache mir drastisch bewusst, welche Folgen Zuckerkonsum haben kann. Es wäre so wichtig, bereits Kinder vollkommen anders mit diesem Thema zu konfrontieren. Heute würde ich vieles anders machen!

#9 Informiere dich und mache dir selbst ein Bild!

Wunderwerk menschlicher Organismus

Es ist hoch spannend zu erfahren wie der menschliche Stoffwechsel funktioniert. Sehr, sehr oft denke ich mir beim Lernen, dass ich meinen Körper tunlichst bei seiner großartigen Arbeit unterstützen und nicht behindern sollte.

Immer wieder veranschauliche ich mir, wie aufwendig es für die Wissenschaft war und ist, all diese Erkenntnisse zu erlangen. Ich bin überaus dankbar, dass all diese Vorgänge in unserem Körper unbewusst funktionieren. Dennoch ist – meiner Meinung nach – Bewusstmachung der erste Schritt zur Veränderung.

4 Kommentare

    1. Tja Gabi, so ist das nun mal 😉! Doch es gibt immer eine Möglichkeit Sweety zu erziehen und mit ihm zu kooperieren. Hat deiner eigentlich auch einen Namen 😂? Ich finde, das hilft…

    1. Wie schön Christine,
      tja er ist halt ein Teil von mir 🤷🏻‍♀️. Los werde ich ihn ohnehin nie, also verbünden wir uns einfach und machen gemeinsame Sache. Immerhin lässt er doch an einigen Tagen mit sich reden… 😂

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