Vorbereitungen – Reisebericht 1/7

Füße und Schuhe

Meine Heldinnen-Reise nach Mariazell

Mal was Neues ausprobieren, Erfahrungen sammeln und daraus Schlüsse für weitere Vorhaben ziehen – wenn die Mind Monkeys toben und ausgelassen Party feiern, schleichst du dich am besten durch die Hintertüre raus und denkst dir „Scheiß dich nix!“. Glaub nicht alles, was du denkst, denn in Wirklichkeit ist alles ganz anders. Meine Heldinnenreise nach Mariazell geht in Kürze los.

Beim letzten Team-Wochenende am Semmering, erzählte meine Freundin und Partnerin Beatrix während einer traumhaften Wanderung von ihrem Vorhaben nach Mariazell zu marschieren. Beseelt vom gerade Erlebten war ich sofort Feuer und Flamme: sofern es Mama gut geht, bin ich dabei! Heute schließen wir die Vorbereitungen zur Umsetzung ab: Wien – Mariazell in fünf Tagen.

zwei Frauen beim Wandern in der Sonne

Ein noch nie da gewesener Versuch, fünf Tage lang mein Hab und Gut am Rücken mit zu schleppen, über meine Grenzen zu gehen (das kommt ganz bestimmt), mich ausschließlich in meiner natürlichen Schönheit zu zeigen und mit der Peitsche zum Mind Monkey Dompteur zu avancieren. So fühlt es sich derzeit an.

Rebellion der Mind Monkeys

Jede Faser meines Körpers rebelliert, je näher der Zeitpunkt des Aufbruchs kommt: meine Nase rinnt seit zwei Tagen, mein rechter großer Zeh weist eine tiefe Schrunde auf und seit gestern habe ich massive Nackenschmerzen, die bis tief in den Hinterkopf reichen.

Werde ich die Etappe des 2. Tages auch wirklich schaffen? 27 km marschieren mit einem 11 kg Rucksack am Rücken? Von Kaumberg aus kommend knapp 1.200 Höhenmeter rauf auf die Enzianhütte und dann weiter nach Rohr im Gebirge? Oder werde ich mich verzweifelt alleine im Wald verirren und von den wilden Tieren aufgefressen? Keine Menschenseele rund um mich, die mir orientierungslosem Wesen weiterhelfen können?

Schon spannend was diese Mind Monkeys den ganzen Tag lang für Schrott von sich geben! All diese Dinge beeinflussen dein System – wie man unschwer erkennen kann. Sogar der MannMitHut meinte heute Früh lachend: „Bist du sicher, dass du wirklich gehen willst?“

Gen-Defekt

Traumhafte Wetterprognose für die kommende Woche sowie zwei fürsorgliche Ehemänner sind die optimale Voraussetzung für unsere Wohlergehen. Ich glaube schon, dass sie notfalls eine Suche einleiten – so schätze ich die Situation zumindest ein 😂.

Vermutlich sind massenhaft Wanderer und Pilger bei diesem Wetter unterwegs, es war gar nicht so einfach alle Quartiere zu bekommen. Komoot sei Dank tracken wir unsere Tour und haben zusätzlich unsere Schutzengel an unserer Seite. Als Mensch mit einem angeborenen Gen-Defekt wäre ich dennoch gefühlt ohne Beatrix aufgeschmissen: mit fehlt komplett das Orientierungs-Gen.

Es ist immer wieder spannend, wie sehr der MannMitHut und ich in den letzten 44 Jahren zusammenwuchsen. Wir avancierten auch in dieser Beziehung zum kongenialen Team . Er sieht zwar kaum was, doch sein Orientierungs-Gen reicht für uns beide! Ist mir komplett unverständlich!

Der Rucksack

Während meiner zahlreichen Optimierungsversuche das Gepäck zu reduzieren, stieg ich regelmäßig mit dem Rucksack auf die Waage. Irgendwann fiel es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen: 11 kg sind genau jenes Gewicht, das ich im Rahmen meines FM60-Projekts abnahm!

Damit rannte ich Jahre herum, kein Wunder, dass ich mich nicht mehr wohl fühlte. Sich das zu vergegenwärtigen führt zu einem gewaltiger Mind-Shift! Diese Erkenntnis macht mich einerseits sehr stolz, andererseits hilft sie mir nach wie vor an meinen neuen Gewohnheiten zu arbeiten. Es dauert Jahre bis sie selbstverständlich sind! doch ich weiß mittlerweile wo ich ansetzen kann, betreibe nach wie vor mein Bewegungsprogramm und kenne meine Painpoints.

#hikinggirls🥾

Apropos Painpoints – ich denke es werden einige schmerzhafte, jedoch sehr schöne Erfahrungen, die mich dazu beflügeln, ähnliche Touren wieder ins Auge zu fassen #hikinggirls🥾 .

Mittlerweile ist der Rucksack ziemlich fertig gepackt, die Füße werden mit Lavendelöl (gut gegen die Schrunde), Purification und Fußbalsam mehrmals täglich gesalbt und so gut auf den Marsch vorbereitet.

Wanderausstattung

Die Karten sind on- und offline gespeichert sowie als Hardcopy im Rucksack, die Akkus aufgeladen, natürlich darf auch der Selfie-Stick von Atumtek nicht fehlen (der große mußte allerdings dem kleinen weichen).

Protein, Push, Boost und Go sowie noch einige weitere Helfer sind verstaut und warten auf ihren Einsatz.

Wenn die Mind Monkeys schlafen…

Alle Quartiere sind fix gebucht, auch die Heimreisemöglichkeiten mit der gemütlichen Mariazeller Bahn bereits eingegrenzt. Ich merke, wie meine Mind Monkeys müde werden und langsam zu schnarchen beginnen. Immer mehr gewinnen Gefühle der Vorfreude auf die kommenden Tage die Oberhand.

Auf die Schnelle ergatterte ich noch günstige Trekkingstöcke, jetzt ist alles vollständig. Heute wird noch Mamas 86. Geburtstag zelebriert und dann klinke ich mich für fünf Tage aus. OMG fühlt sich das geil an!

… to be continued …

Teil 2/7: von Maria Reisenmarkt nach Kaumberg – Etappe 1

2 Kommentare

  1. Ich finde es immer wieder erstaunlich und interessant, was wir im reifen Alter noch alles schaffen können. Unsere müden Knochen in Bewegung bringen, aus der Komfortzone des Alltag raus und unsere Grenzen neu ausloten.
    Alles ist möglich ….
    Kannst sehr stolz auf dich sein.👏
    Kann mich noch gut an meine erste Tour erinnern.😉😘

    1. Ja Sylvia, da hast du vollkommen recht! Es war psychisch und physisch fordernd, spannend und aufschlussreich! War bestimmt nicht das letzte Mal! 💪🏻😀

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